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Connys Erfahrung mit pferdegestützter Therapie

Bericht einer jungen Frau die mit pferdegestützter Therapie unterstützt wurde:

Mein Name ist Conny und ich bin 40 Jahre alt. Aufgrund einer sehr schweren psychischen Erkrankung bin ich leider seit vielen Jahren berentet. In meiner frühen Kindheit habe ich viele schlimme Dinge erleben müssen, die mein Leben bis heute sehr stark beeinflussen. Für mich und meine Innenwelt ist ein Leben so wie es für „normale“, gesunde Menschen ist, leider nicht mehr möglich. In den letzten 20 Jahren habe ich sehr viel Therapie gemacht, an mir und meiner Vergangenheit hart gearbeitet, um zumindest weitgehend ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. In all den Jahren ist es mir unendlich schwer gefallen zu reden oder auf irgendeine Art und Weise mit den Therapeuten zu kommunizieren.

2016 habe ich dann durch Zufall von einer Form der Therapie gehört, bei der das Sprechen nicht im Vordergrund steht. Ich durfte mir die Pferdegestützte Therapie anschauen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich so viel Angst vor Pferden, dass ich schon beim Anblick eines Pferdes Herzrasen bekommen habe. Die Pferdetherapeutin hat mir vieles erklärt und gezeigt, in meinem Kopf war das auch alles sehr logisch, aber meine Angst war so immens groß, dass ich mir nicht vorstellen konnte, diesen Tieren jemals näher zu kommen. Außer der Angst war da aber noch was anderes, es war ein Gefühl tief in meinem Herzen, was mich zu diesen wunderschönen Tieren hingezogen hat.

Ich habe das Glück gehabt, auf einen tollen Hof mit Islandpferden zu kommen und konnte dort in meinem Tempo Stück für Stück die Distanz zu den Pferden verringern, bis ich schließlich anfangen konnte, sie zu berühren und nicht mehr direkt die Flucht ergriffen habe. Die Therapeutin hat mir damals in kleinen Schritten die Möglichkeit gegeben, mich mit der Welt der Pferde auseinanderzusetzen. Ich habe gelernt, ihre Sprache zu sprechen und mit ihnen zu kommunizieren, ohne dafür Worte zu benutzen. Für mich und meine Innenwelt war es ein Geschenk, mich nun auch ohne Worte ausdrücken zu können. Durch die Pferdegestützte Therapie habe ich so unendlich viele Dinge gelernt wie zu Beispiel mich abzugrenzen, mich auf ein Lebewesen einzulassen, ihm zu trauen, es zu umsorgen, die Wärme zu spüren, nähe zuzulassen was mit einem Menschen am Anfang der Therapie niemals möglich gewesen wäre und all diese Erfahrungen konnte ich mit in die Therapiestunden mitnehmen und langsam war es möglich zu sprechen. Im Laufe der Jahre ist durch die Arbeit mit den Pferden meine Tiefenpsychologische Therapie vorangeschritten und es war immer mehr möglich mit meinen Therapeuten zu kommunizieren. Auch in meinem Alltag bin ich mehr und mehr gewachsen, aus einem stillen, schwerst traumatisierten Menschen wurde ich Stück für Stück ein Teil der Gesellschaft. Ich habe begonnen mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nahm (wenn auch nur in Begleitung meiner Alltagsassistenten) an kleineren Unternehmungen teil, konnte die Zeit mit den Pferden genießen und hatte das Gefühl, ein Stück heiler zu werden.

Ich durfte einmal pro Woche zur Pferdegestützten Therapie kommen und einmal zum Heilpädagogischen begleiten mit dem Pferd. Einmal im Jahr durfte ich an der Pferdefreizeit auf dem Islandpferdehof teilnehmen. Die Pferdefreizeit bestand aus 4 Tagen, in denen ich und andere Teilnehmer unendlich viele tolle Momente mit den Pferden erleben durften. Wir haben viel gelernt und die Pferde haben uns durch ihr tolles Wesen, Ihre Seele und ihre Zuneigung wieder etwas Heilung geschenkt.  Auch in den Einzel-Therapiestunden mit den Pferden gab es unglaublich viele Momente der Geborgenheit, der Kraft und des Weiterkommens.  Pferde sind ein Spiegel unserer Seele und was wir in Worten nicht ausdrücken können, werden sie uns zeigen und uns helfen, uns auf den richtigen Weg zu begleiten.

Am 24.02.2023 hatte ich dann jedoch einen sehr, sehr schweren Unfall.  Nach einer Notoperation an der Halswirbelsäule war klar, dass ich durch diesen Unfall Querschnittsgelähmt bin und somit musste ich ab diesem Moment im Rollstuhl sitzen. Da auch meine Arme betroffen waren, war ab diesem Zeitpunkt ein eigenständiges Leben endgültig ausgeschlossen. Ich wusste nicht, wie mein Leben weitergehen soll. In meinem Kopf war alles ein einziges Chaos. Ich war so unendlich traurig, weil ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl hatte, einen kleinen Sinn in meinem Leben gefunden zu haben. Ich habe so viele Jahre gekämpft, um in diesem Leben trotz meiner Erkrankung einen Weg zu finden, auf dem es für meine Seele möglich ist, heilen zu können, und nun soll genau das vorbei sein? Zu wissen, dass die Arbeit mit den Pferden von nun an nicht mehr Teil meines Lebens sein kann, hat mich innerlich komplett zerrissen.  Ich wollte und konnte das so nicht hinnehmen. Ich habe viel an die vergangenen Jahre zurückgedacht, wie schwer es oft war, die Vergangenheit aufzuarbeiten, wie viele Tränen und Leid mich das ganze gekostet hat, an diesen Punkt zu kommen. Ich konnte mir einfach ein Leben ohne die Pferde nicht mehr vorstellen. In meinem Kopf hat sich eingebrannt, dass ich genau das wieder schaffen möchte und ich diesmal wieder alles dafür geben werde, wieder an genau diesen Punkt zu kommen.

Wenige Wochen nach der OP saß ich im Rollstuhl das erste Mal an meinem Therapiepferd Ellidi. Es war alles ganz anders und die Perspektive, aus der man im Sitzen auf ein Pferd schaut, das vor einem steht, ist eine ganz andere Welt als wie sie zuvor war. Ich bin meinem Therapiepferd Ellidi so unendlich dankbar, für all die Geduld und das Vertrauen, was er mir in dieser anderen Situation entgegengebracht hat. Tatsächlich war aber das, was mich so unglaublich dankbar machte, dass er mich keine Sekunde anders als vorher gesehen hat. Ellidi war es völlig egal, dass ich nun im Rollstuhl saß, es war ihm egal, dass meine Arme und mein Körper sich nicht mehr so bewegt haben, wie es vor dem Unfall der Fall war. Wie auch schon die Jahre vor dem Unfall hat Ellidi mir absolut nichts geschenkt, er ist und bleibt der Meister, der mich gelehrt hat, meinen Körper wahrzunehmen und so zu positionieren, dass eine korrekte Kommunikation mit ihm möglich ist. Ich wusste immer, dass er eigentlich schon versteht, was ich ihm sagen möchte, aber er war sehr genau in dem, was er von mir wissen wollte. Ellidi hat mir in den ersten Jahren der Pferdetherapie gelehrt, was es bedeutet, durchzuhalten und wie sehr ich dafür von ihm belohnt wurde, dass ich nie aufgegeben habe. Er hat mir immer gezeigt, dass es sich lohnt, dran zu bleiben und so lange zu arbeiten, bis das Ergebnis das richtige ist.

Genau diese Energie habe ich dann genutzt, um daran zu arbeiten, wieder aus dem Rollstuhl herauszukommen.  In dieser Zeit waren die Pferde ein großer Bestandteil meiner Therapie. Schon allein, dass ich sie wieder spüren konnte und dass ich wieder Zeit bei Ihnen verbringen durfte, hat mir unendlich viel Antrieb gegeben.

In den Jahren 23/ 24 habe ich durch die Unterstützung der Pferdegestützten Therapie geschafft, aus dem Rollstuhl zu kommen und wieder schrittweise das Laufen zu lernen.

Ich habe es geschafft, meinen Körper wieder besser wahrzunehmen und meine Motorik sowie meine Sensorik zu verbessern. Ich konnte mich wieder ein kleines Stück zurück in das Leben kämpfen, was ich vor dem Unfall schon einmal erkämpfen musste.

Wahrscheinlich stellt sich jetzt die Frage, wieso ich diese Zeilen hier verfasse und was das jetzt mit Ihnen zu tun haben könnte.

All diese Erfolge, die ich in den letzten Jahren durch die Pferdegestützte Therapie erzielen konnte, sind nicht selbstverständlich.  Ich hatte das unglaubliche Glück, dass diese Therapieeinheiten von dem gemeinnützigen Verein „Pferde helfen Menschen- Pferdegestützte Therapie e.V“  finanziert/ bezuschusst worden sind. Dieser Verein unterstützt seit nunmehr 25 Jahren Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit seelischen und körperlichen Behinderungen. Leider musste der Verein in den letzten Jahren auch durch die aktuellen Umstände in der Welt große Einschränkungen hinnehmen. Aufgrund der massiv zurückgegangenen Spenden war es dem Verein in diesem Jahr nur noch sehr begrenzt möglich, Menschen mit Behinderung finanziell bei der Pferdegestützten Therapie zu unterstützen.

Da ich selbst in den letzten Jahren so viel von der Pferdegestützten Therapie profitieren konnte, wünsche ich mir von Herzen, dass der Verein auch in den nächsten Jahren weiterhin existieren kann und Kinder/ Jugendliche sowie Menschen mit seelischen und körperlichen Behinderungen weiterhin finanziell unterstützen kann. Bitte unterstützen Sie den Verein durch Spenden, damit der Verein „Pferde helfen Menschen- Pferdegestützte Therapie e.V“ weiterhin bestehen und  auch anderen Menschen diese  Hilfe ermöglichen kann.

Viele Grüße Conny

2025-11-30T15:39:50+01:0030. November 2025|Allgemein|

Vortrag „Wia da Herr so as Gscherr“

„Wia da Herr so as Gscherr“ – Vortrag von Angela Lamminger Tierheilpraktikerin und Dozentin für ganzheitliche Pferde- und Nutztiergesundheit

„Wia da Herr so as Gscherr“
Wie wirkt sich unser Verhalten auf das Verhalten der Pferde aus?

Vortrag von Angela Lamminger
Tierheilpraktikerin und Dozentin für ganzheitliche
Pferde- und Nutztiergesundheit

Am Montag den 15. 01 durften wir Angela Lamminger bei uns begrüßen, die erfahrene Tierheilpraktikerin bereicherte uns auf eine exzellente Weise mit einem Vortrag zum Thema „Wia da Herr, so as Gscherr“
Auf eine ganz besonders charmante und humorvolle Art schilderte Angela uns die verschiedenen Konstitutionstypen beim Pferd, weitestgehend alle unsere Hauspferderassen abstammend vom Tarpan lernten wir die Konstitutionstypen Calcium carbonicum – Pferd, Graphites – Pferd und das Pulsatilla – Pferd näher in ihrem Verhalten und ihren Eigenschaften kennen. Mein Pferd sollte zu mir passen. Dies ist eines der wichtigsten Punkte, wenn man mit dem Gedanken spielt sich ein Pferd anzuschaffen. Nicht nur ein eigenes Pferd sollte zu einem passen, auch ein Pflegepferd, Reitbeteiligung und ganz besonders ein Therapiepferd. Im Vortrag von Angela lernten wir zu verstehen, wie wichtig es ist die Eigenschaften eines Pferdes zu kennen, und noch wichtiger mit ihnen richtig umzugehen, sie annehmen und unterstützen zu können. Wer eine gesunde, intakte und intensive Beziehung zu seinem Pferd haben möchte kann dies kaum umgehen. So gibt es doch vom arbeitswilligen, eifrigen, ängstlichen, sturen, Zuwendungsbedürftigen, gutmütigen, zickigen, launischen oder eifersüchtigen Pferd noch vielerlei Schlüsselsymptome die ein Pferd ausmachen. Nicht nur ein Pferd, sondern auch einen Menschen, und somit mich selbst. Es heißt ja so schön die Pferde spiegeln dir dein Verhalten. Ist es wirklich so? Oder ist es Zufall, färbt das ein oder andere Verhalten aufeinander ab? Man weiß es nie ganz genau. Das wichtigste ist es jedoch das Verhalten wahrzunehmen, anzunehmen, genau zu reflektieren, um den geeigneten Partner zu finden. Hat man den geeigneten Partner gefunden, akzeptiert man ihn und versteht man ihn, so hat man einen echten Freund an seiner Seite – ein richtiges Seelenpferd.
Hat man sein Seelenpferd gefunden, kommen die alltäglichen Herausforderungen auf uns zu, aber nicht nur auf uns, sondern auch auf unser Pferd. Eines der größten Herausforderungen ist mit Sicherheit der Stree. Und der Stress macht krank, nicht nur Mensch, sondern auch Tier. Somit ist es wieder unumgänglich genau hinzuhören, einander genau zu kennen, um mit den Situationen bestens fertig zu werden und voneinander Kraft zu schöpfen. Dies sind nur kurze und knappe ausschnitte, aus dem Vortrag. Welchen wir mit dem wichtigsten zu Gesunderhaltung erleben durften, nämlich mit Lachen. Angela zog uns förmlich mit humorvollen Anekdoten die Eigenschaften unsere lieben Vierbeiner zu erklären, den nicht nur beim Pferd ist es so, sondern auch bei Kund, Katzen und Maus.
Am Ende des Abends stand Angela noch für Fragen zur Verfügung und die Runde gesellte sich noch zu einem gemütlichen Austausch zusammen. Besonders freute es mich, dass wir auch Gäste begrüßen durften, welche mit dem Förderverein noch nicht vertraut waren, diese allerdings reges Interesse an unserem Verein zeigten und unsere Arbeit wertschätzend und mit großer Achtung würdigten.
Zum Abschluss möchte ich mich von ganzen Herzen bedanken, bei Angela Lamminger für den wunderbaren Vortrag, welcher im Feedback nur positives zeigte. Desweiteren möchte ich bei Angela für ihre großzügige Spende zugunsten des Vereins ein herzliches Dankeschön sagen.
Bei der Praxis Pusteblume für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und abschließend bei allen Teilnehmern für den gelungen Abend und ihre Aufmerksamkeit.

Katharina Gimpl
1. Kassier

2024-01-19T23:34:27+01:0019. Januar 2024|Allgemein|

Jahreshauptversammlung 2023

Jahreshauptversammlung 2023

Im November fand die erste Jahreshauptversammlung unseres Vereins unter der neuen Vorstandschaft statt.

Mit Freude kann ich berichten, dass wir seit der letzten Mitgliederversammlung im Juli 2022 auf 100 Mitglieder zählen können, die unseren Verein mit ihrem Mitgliedsbeitrag unterstützten und den vielen Spendern danken, damit wir auch in diesem vergangenen Jahr viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen mit pferdegestützter Begleitung unterstützen konnten.

Den Übergang von der alten Vorstandschaft zur neuen Organisation des neuen Vorstands wurde durch perfekte Übergabe der Unterlagen des letztjährigen Vorstandsvorsitzenden, durch Herrn Dr. Drost  und noch eine monatelange Begleitung der letzten Kassiererin Frau Christa Ungerer leicht gemacht.

Die Präsenz hier im Internet wird nun in Eigenregie vor allem durch Katharina Gimpl und Christiane Hallé eingepflegt werden um wiederum Kosten zu sparen.

Die neue Plakate, Flyer und Sticker standen zur Verfügung, um unseren Förderverein bekannt zu machen.

Durch die Coronapandemie und die hohe Inflationsrate war uns nicht klar, ob wir die Spendenbereitschaft nach wievor erhalten werden. Gerade bei den Firmen war ein deutlicher Einbruch zu spüren. Aber mit neuem Engagement der Vorstandschaft, sind wir, wie in den vergangenen Jahren, finanziell wieder gut aufgestellt und konnten alle Anträge von bedürftigen Menschen, die pferdegestützte Therapie benötigen, zustimmen und finanziell fördern.

Ein Vortrag von Angelika Schneider, 2. Vorsitzende, über die Möglichkeit unserem Verein durch den Bildungsspender „We can help“ Spenden beim online-Einkauf zukommen zu lassen, wurde interessiert aufgenommen.

Dann folgten ein lebendiger Vortrag von Laura Pfohl, Schriftführerin, über ihre Arbeit mit Kindern und Pferden dargestellt in einer schönen Diashow und ein kurzer Vortrag von Karin Lorenz-Hallé über das gespendete Projekt  „Mein Therapeut steht im Stall“ der österreichischen Firma AMAG , von 4 Tagen auf dem Islandpferdereithof Piber, St. Radegund mit 5 erwachsenen Personen, die unter psychischen Beeinträchtigungen leiden und die Begleitung durch Pferde als sehr heilsam und bereichernd empfinden.

Katharina Gimpl, unsere Kassiererin legte ihren Kassenbericht vor, die Kassenprüferinnen belegten, dass die Kasse ordentlich geführt wurde und auf Antrag wurde die Vorstandschaft entlastet.

Danach gab es noch viele Gespräche unter den 19 Anwesenden und Ideen, wie wir in der nächsten Zeit z.B. durch einen Spendenritt neue Spenden organisieren könnten.

Vielen Dank an alle Vorstandsfrauen: Angelika Schneider 2. Vorsitzende, Katharina Gimpl Kassiererin, Laura Pfohl Schriftführerin, Christiane Hallé und Elisabeth Marbach-Rohr für ihr ehrenamtliches Engagement und ein großes Dankeschön an alle unsere Spender*innen und Mitglieder.

 

Ihnen alle eine schöne Adventszeit und ein Gutes Neues Jahr 2024!

 

Karin Lorenz-Hallé 1. Vorsitzende

Förderverein „Pferde helfen Menschen-pferdegestützte Therapie“ e.V.

2023-12-08T12:31:42+01:008. Dezember 2023|Allgemein|
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